Die Zukunft der palästinensischen Politik: Abbas und darüber hinaus
Das interaktive Webprojekt „Mapping Palestine Politics“ des European Council on Foreign Relations (ECFR) präsentiert die verschiedenen Organisationen und Akteur
Wer sind die relevanten politischen Organisationen und Köpfe in Palästina? Welche politischen Akteure wetteifern um die Nachfolge des 80-jährigen Mahmud Abbas, Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde? Wie hängen die verschiedenen palästinensischen Fraktionen und Institutionen zusammen?
Am Montag, den 30. April, wird der Palästinensische Nationalrat (PNC) in Ramallah zusammenkommen, um neue Mitglieder des mächtigen Exekutivkomitees der PLO zu wählen. Diese erste Vollversammlung der PNC seit 1996 findet vor dem Hintergrund der anhaltenden politischen Spaltungen zwischen Fatah und Hamas und zunehmenden Spannungen im Gazastreifen statt. Auch die internen Machtkämpfe um die Nachfolge von Mahmud Abbas nehmen zu.
Das interaktive Webprojekt „Mapping Palestine Politics“ präsentiert die verschiedenen Organisationen und Akteure, die die Phase des politischen Wandels in Palästina vorantreiben. Viele Kräfte fordern die etablierte Ordnung heraus: von bewaffneten Gruppen über populäre Politiker bis hin zu verschiedenen palästinensischen Parteien. Die interaktive Webseite gibt mit über 100 Porträts neue Einblicke in die Persönlichkeiten und Machtstrukturen, die die Zukunft der palästinensischen Politik prägen werden.
Das Projekt Mapping Palestine Politics gibt einen umfassenden Überblick über die komplexe palästinensische Politlandschaft und ihre Entscheidungsprozessen. Die Datenbank wird regelmäßig auf den neusten Stand gebracht und auch in den kommenden Jahren eine aktuelle Informationsquelle bleiben.
ECFR Policy Fellow Hugh Lovatt sagt: „Wenn der palästinensische Nationalrat im April über die Neubesetzung und Verjüngung des PLO-Exekutivkomitees entscheidet erleben wir wahrscheinlich die weitere Konsolidierung der Macht von Präsident Abbas, der seine politischen Rivalen verdrängt. Gleichzeitig wird sich zeigen, wer Spitzenreiter im Rennen um seine Nachfolge ist. Es ist unwahrscheinlich, dass der Nationalrat ernsthafte Schritte unternehmen wird, die PLO zu reformieren oder die palästinensische nationale Bewegung wiederzubeleben.“
Co-Autor Saleh Hijazi ergänzt: „Sobald es neue Entwicklungen in der palästinensischen Politik gibt soll das Mapping-Projekt aktualisiert werden. Wir hoffen, dass diese Informationsquelle politischen Entscheidern und Meinungsmachern hilft, die Kräfte, die die palästinensische Politik prägen, besser zu verstehen und Ansätze zu entwickeln, die demokratischen, einigenden und repräsentativen palästinensischen Stimmen zu unterstützen.”
Der European Council on Foreign Relations vertritt keine gemeinsamen Positionen. ECFR-Publikationen geben lediglich die Ansichten der einzelnen Autor:innen wieder.