BCM “Für immer Flüchtling? Afghanistans Flüchtlingskrise und was Europa tun kann”

Ein Black Coffee Morning zum Thema Flüchtlinge aus Afghanistan, wobei auch das neue Papier zum Thema von Angela Stanzel vorgestellt wurde. 

Guests

Angela Stanzel, Policy Fellow im Asien Programm des ECFR und Autorin eines neuen Papiers zum Thema

Stephan Röken, Leiter des Referats für Afghanistan und Pakistan im Auswärtigen Amt 

Chaired by

Almut Möller, Senior Policy Fellow und Leiterin des Berliner ECFR Büros

Afghanen nehmen unter den Asylsuchenden in Europa den zweiten Platz ein und die Zahlen steigen. Das Erstarken der Taliban führte zu so viel Gewalt, dass 2015 zum bisher blutigsten Jahr in Afghanistan seit Beginn des US Einsatzes erklärt wurde. Die jüngste Frühlingsoffensive der militanten Gruppen lässt kaum hoffen, dass dieses Jahr anders sein wird. Die Regierung in Kabul ist bislang nicht fähig Flüchtlinge im Land zu halten, Rückkehrer angemessen zu unterstützen, Schmuggel einzudämmen und ausreichend Sicherheit zu gewährleisten.

Europa hat eine moralische Verpflichtung zu helfen und ein stabileres Afghanistan ist im europäischen Interesse, da die Flüchtlingskrise insgesamt eine erhebliche Belastung für Europa ist. Afghanistan leidet mit: ein Großteil der Flüchtlinge kommt aus der gebildeten Mittelschicht, die für den Aufbau des Landes notwendig wäre. Heute ist bereits von einem “Brain Drain” die Rede. Um Afghanistan zu helfen und die Flüchtlingskrise einzudämmen, könnte Europa sich deutlich stärker mit Afghanistans Nachbarn engagieren. China, Pakistan, Indien und Iran etwa, kommt hier eine zentrale Rolle zu.

Kann Europa in Zusammenarbeit mit der afghanischen Regierung sichere Zonen in Afghanistan schaffen? Sollte im Rahmen einer gezielten Migrationspolitik Hilfe an die im Land Geflüchteten (IDPs) gehen, damit sie nicht gezwungen sind, das Land zu verlassen? Wie können die Nachbarländer eingebunden werden und die Situation verbessern?

Diese und weitere Fragen wurden während der Frühstücksrunde ausführlich diskutiert, wobei auch das neue Papier “Eternally displaced: Afghanistan’s refugee crisis and what it means for Europe” von Angela Stanzel als Impuls vorgestellt wurde.