Brisante Enthüllung der oppositionellen russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“: Putin heuerte Verbrecher für Krim-Eroberung an!

Von: Von Alexandra Zykunov

Ein brisanter Bericht der oppositionellen russische Zeitung „Nowaja Gaseta“ erschüttert das offizielle Bild Russlands von der Krim-Krise.

Russlands Präsident Wladimir Putin heuerte demnach Verbrecher für die Eroberung der Krim an! Die teils verurteilten, teils noch polizeilich gesuchten Männer zeichnete er für ihre Verdienste mit Orden und Urkunden aus.

Nachdem die Krim-Bewohner Ende März für einen Anschluss der Insel an Russland stimmten, fand auch die Vergabe der Urkunden statt. „Nowaja Gaseta“ berichtet von drei Ende März geheim abgehaltenen Feiern, bei denen an die 200 Mann ausgezeichnet wurden. Unter ihnen: hochrangige Politiker und Mitglieder der russischen Partei „Einiges Russland“, politische Aktivisten und Journalisten.

Schläger als „Helden“ gefeiert

Doch auf der Liste der Ausgezeichneten stehen auch Namen von Männern, die als „Touristen“ auf die Krim geschickt wurden. Als Krim-Bewohner getarnt machten sie demnach Stimmung bei Demonstrationen – oder waren direkt bei Besetzungen von Stadträten oder Rathäusern beteiligt.

So ist unter den Ausgezeichneten der Rocker Felix Tschernachowski. Der Mann ist Mitglied des Biker-Clubs „Nachtwölfe“, der 2012 bei einer Schießerei mit einem anderen Rocker-Club beteiligt gewesen sein soll.

Ein anderer Krim-„Held“ ist Dennis Podimkin (26). In seiner Strafakte: gefährliche Körperverletzung. Außerdem soll er bei einem bewaffneten Angriff auf eine Moskauer Kirche beteiligt gewesen sein und dort eine Bedürftige zusammengeschlagen haben.

„Gesuchter“ Verbrecher unter den Gästen

Auf einer der Auszeichnungsfeiern war laut der Zeitung auch der wegen Unterschlagung und Amtsmissbrauch gesuchte Andrej Iwonin. Der ehemalige Soldat soll in Simferopol eine Truppe angeführt haben, die ein Stadtratsgebäude besetzte. Auf Anfrage der „Nowaja Gaseta“ gab der Chef der Sucheinheit vor, keine Ahnung von der Veranstaltung gehabt zu haben.

So wurden die Männer auf die Krim gebracht

Ein Ausgezeichneter berichtet anonym, wie die Männer angeheuert und auf die Krim gebracht wurden. „Ich wurde von einem Freund angerufen, ob ich nicht für eine Dienstreise auf die Krim fahren will, um unseren russischen Brüdern zu helfen“, zitiert die Zeitung den Mann.

„Auf die Krim wurden wir mit ca. 50 Mann in einem Militärflugzeug gebracht. Wir trugen die ganze Zeit Masken und Kapuzen, viele ließen sich einen Bart wachsen, damit sie nicht erkannt wurden. Wir sprachen uns nur mit Spitznamen an.“

Und weiter: „Unsere Aufgaben bestanden darin, die Gebäude in Simferopol zu stürmen und zu besetzen, unsere Soldaten zu unterstützen und Unzufriedene auszuschalten.“

Unter den Beteiligten sollen Sportler, Schwimmer, Boxer und auch ehemalige Tschetschenien-Kämpfer gewesen sein.

Sie alle erhielten eine Medaille „Für die Rückkehr der Krim“.

Experte: Russland finanziert Kriminelle

„Das ist ein richtiger Skandal!“, urteilt Russland-Experte Stefan Meister vom European Council on Foreign Relations gegenüber BILD. „Russland finanziert Kriminelle, damit sie provozieren, kämpfen und ein Land destabiliesieren!“

Der Bericht sei ein Beweis, dass Putin tatsächlich an der Destabilisierung der Krim und damit der Ukraine beteiligt gewesen sei, was Russland immer wieder geleugnet habe.

Meister: „Es ist unglaublich wie sehr dort gelogen wurde, teilweise von der russischen Führung selbst. Was soll man der russischen Regierung überhaupt noch glauben?“

Die Zeitung druckt zum Beweis ihres Berichtes übrigens Fotos nach der Preisverleihung feiernder Gäste und von den vergebenen Urkunden. Auf den Urkunden ist eine Aufschrift zu lesen: „Ich danke Ihnen für die aktive Beteiligung bei der Festigung von Freundschaften zwischen Völkern.“ Unterzeichnet: W. Putin.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.