DIE ZEIT: Frau Franke, Sie sind Expertin für Kampfdrohnen – warum beschäftigen Sie sich mit dieser Waffengattung, die auf viele Menschen fast so anstößig wirkt wie die Atombombe?

Ulrike Franke: Oh, da gehen Sie aber sehr weit! Anfang der 2010er-Jahre stürzte sich die Öffentlichkeit auf diese Debatte. Diese Systeme schienen revolutionär und potenziell ganz besonders gefährlich. Auch weil diese Waffengattung die Öffentlichkeit so faszinierte, beschloss ich, meine Doktorarbeit über das Thema zu schreiben. Mir fiel auf, dass der Streit über Drohnen auf einer sehr dünnen Datenlage geführt wurde. Es gab viele Annahmen und sofort auch viel Widerstand, aber wenn man fragte, was ist denn so revolutionär, was ist denn das Problem – dann kam da wenig.