Politik

Dramatische Werte in Studie Vertrauen Europas in USA bricht zusammen

Trumps Politik können viele Europäer kaum nachvollziehen.

Trumps Politik können viele Europäer kaum nachvollziehen.

(Foto: AP)

Seit Trump US-Präsident ist, entfremden sich Europäer und Amerikaner zusehends voneinander. Doch nun ist das Vertrauen diesseits des Atlantiks noch einmal eingebrochen, wie eine Studie zeigt. Der Grund ist ganz einfach.

In der Corona-Krise ist das Vertrauen der Europäer in die Amerikaner geradezu eingebrochen. Wie eine neue Umfrage zeigt, sagten je mindestens zwei Drittel der Befragten in Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal und Dänemark, dass sich ihre Meinung von den Vereinigten Staaten verschlechtert habe. "Das Vertrauen der Europäer in die USA ist verschwunden", heißt es in der Studie des European Council on Foreign Relations, einer Denkfabrik mit Sitz in Berlin.

Grund dafür sei die "chaotische Antwort" Washingtons auf die Corona-Krise, die viele "abgestoßen" habe. Dass US-Präsident Donald Trump die US-Grenzen im März für Europäer schloss, wird als mangelnde Solidarität verstanden. Auch vermissen viele Befragte die USA als Führungsmacht in den weltweiten Bemühungen im Kampf gegen die Pandemie. Die Europäer hätten die "Tatsache" eingesehen, dass die USA in Zeiten der Not nicht mehr notwendigerweise ein Freund Europas seien, heißt es in der Studie.

Der Umfrage zufolge zeigt sich die Verschlechterung des US-Ansehens besonders in Frankreich und Deutschland. 42 Prozent der Befragten hierzulande sagten demnach, ihr Bild der USA habe sich infolge der Corona-Krise "sehr verschlechtert". In Frankreich waren es sogar 46 Prozent. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass das Vertrauen "kaputt" ist und die Unterstützung für das transatlantische Bündnis "ausgehöhlt" sei.

Seit Trump Präsident ist, hat sich das Verhältnis zu Europa kontinuierlich verschlechtert. So gab es schon vor der Corona-Krise einen Streit mit der EU um Zölle. Trump wirft insbesondere Deutschland vor, die USA zu übervorteilen. Von der Bundesregierung verlangt er zudem höhere Verteidigungsausgaben, in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Vor Kurzem kündigte er daher an, rund 9500 Soldaten aus Deutschland abzuziehen.

In der Corona-Krise sind bislang mit gut 2,5 Millionen die meisten Fälle in den Vereinigten Staaten registriert worden. Mindestens 125.000 Menschen sind dort im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Dafür machen Kritiker auch Trumps Krisenmanagement verantwortlich. Etwa weigert er sich, öffentlich eine Maske zu tragen und ermutigt so viele seiner Wähler, dies ebenfalls zu unterlassen. Zudem drängte er die Bundesstaaten, die nahezu flächendeckend eingeführten Lockdown-Maßnahmen frühzeitig wieder zu lockern. Mittlerweile steigen die Fallzahlen in republikanisch regierten Staaten wie Texas, Georgia und Arizona, aber auch im demokratischen Kalifornien wieder deutlich an.

Quelle: ntv.de, vpe

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