Expertengespräch: Deutsche Performance im UN Sicherheitsrat

Alle für einen oder einer gegen alle? Wie ist Deutschlands und Europas Rolle im UN Sichereitsrat zu bewerten?

Guests

Richard Gowan, ECFR Senior Policy Fellow & Associate Director am Center on International Cooperation der NYU

Ralf Neukirch, Politik-Redakteur in der Hauptstadtredaktion des SPIEGEL

Chaired by

Olaf Böhnke, Leiter des Berliner ECFR Büros

Die Enthaltung bei der Entscheidung zum Libyen-Einsatz war eines der prägendsten und umstrittensten Ereignisse während Deutschlands zweijähriger Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat. Trotzdem ist Deutschland ein verlässlicher Teil des westlichen Blocks geblieben, hat Menschenrechtsfragen und neue Bedrohungen auf die Agenda gesetzt. Auch wenn ein ständiger Sitz – oder auch ein ständiger europäischer Sitz – nach wie vor in weiter Ferne liegt, kann Deutschland auf eine regelmäßige Wiederwahl hoffen. Inwiefern Deutschland in den Vereinten Nationen zu stark („neues Selbstbewusstsein“) oder zu schwach („unzuverlässig“) aufgetreten ist, analysiert Richard Gowan in einem aktuellen Artikel für die Zeitschrift Vereinte Nationen: Er kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschland eine gute und angemessene Leistung gezeigt hat und damit auch die Perspektiven für eine weitere konstruktive Rolle gegeben sind.

Dem widerspricht Ralf Neukirch in einem Beitrag für den SPIEGEL, in dem er zum Ergebnis kommt, dass die Wahl in das wichtigste Uno-Gremium Deutschland mehr geschadet als genutzt hat. Aber war die deutsche Performance damit ein Fortschritt für das europäische Auftreten im UN-Sicherheitsrat?

Dieses Thema diskutierten wir in einem Expertengespräch mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik.