A „Soft Alliance“? Russia-China Relations After the Ukraine Crisis
Angesichts westlicher Sanktionen wendet sich Russland zunehmend China zu
Annäherung zwischen Russland und China: Eine Bedrohung für die EU? Ein Abkommen über Gaslieferungen nach China im Wert von 400 Milliarden Dollar, eine Currency-Swap-Vereinbarung in Höhe von 24,5 Milliarden Dollar sowie die Öffnung russischer Infrastrukturprojekte für chinesische Beteiligung: Zunächst besorgt über den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas hat Vladimir Putin nun als Reaktion auf Sanktionen des Westens eine Wende in Richtung Peking vollführt. In der neuen ECFR-Publikation “A ‘Soft Alliance’? Russia-China Relations After the Ukraine Crisis” erörtert Alexander Gabuev, Visiting Fellow des ECFR und Journalist für die russische Tageszeitung Kommersant, wie Putin in der strategischen Hinwendung zu Asien einen Weg gefunden hat, die für Sanktionen anfälligsten Sektoren der russischen Wirtschaft wieder zu stärken. Hierbei geht es vor allem um die russische Abhängigkeit vom europäischen Energiemarkt, sowie von westlichen Kapitalmärkten und Technologien. Sollte Russland die Abkehr gelingen, würde dies nicht nur die Wirksamkeit der Sanktionsstrategie einschränken, sondern auch die Machtposition Chinas stärken. Gabuev skizziert zwei Alternativen, wie die EU auf diese Herausforderung reagieren kann:
Gabuev schreibt: “Je länger die Sanktionen Russland dazu zwingen, sich China zuzuwenden, umso gravierender werden die Konsequenzen sein. Zentrale Elemente, wie Waffengeschäfte und chinesische Kontrolle über wichtige Ressourcen könnten sich als irreversibel erweisen. Dies würde dann auch europäische Interessen und die globale Sicherheit nachhaltig beeinflussen, selbst nach einem Rücktritt Putins.“ |
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Der European Council on Foreign Relations vertritt keine gemeinsamen Positionen. ECFR-Publikationen geben lediglich die Ansichten der einzelnen Autor:innen wieder.