Kann Europa die Weltordnung retten?

In ihrem Policy Brief zeigen Mark Leonard und Anthony Dworkin Möglichkeiten auf, wie Europa auf die aktuellen Bedrohungen reagieren sollte

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Die regelbasierte internationale Ordnung ist bedroht. Illiberale Mächte gewinnen an Einfluss, und unter Präsident Donald Trump greifen die Vereinigten Staaten das globale System an, das sie früher unterstützt haben – zuletzt durch den Rückzug aus dem iranischen Atomabkommen. Die Europäische Union sollte die Verteidigung einer regelbasierten Ordnung in den Mittelpunkt ihrer globalen Strategie stellen. Dazu muss sie jedoch ihr Konzept der liberalen internationalen Ordnung überdenken.

In „Kann Europa die Weltordnung retten?“ analysieren Anthony Dworkin und Mark Leonard die größten Bedrohungen für die liberale Ordnung und schlagen vor, wie die EU reagieren sollte. Anstatt zu versuchen, die Ordnung wiederherzustellen, wie sie einmal war, muss Europa einen Ansatz wählen, der die Grenzen des liberalen Handelns akzeptiert und gleichzeitig ein neues Regelwerk entwickelt. Sie sollte sich auf die Stärkung der liberalen Ordnung in Europa konzentrieren, mehr Augenmerk auf internationale Verhandlungen legen, um das globale diplomatische Defizit zu beheben, dass Trump geschaffen hat, und ihre wirtschaftliche und regulatorische Macht nutzen, um zur Festlegung globaler Standards beizutragen.

„Europa muss seine eigene Vision für die Erhaltung der Weltordnung in einer Zeit zunehmender Unruhen definieren und selber handeln“, sagt Anthony Dworkin. „Ohne eine Konfrontation mit den Vereinigten Staaten anzustreben, muss Europa bereit sein, unabhängig zu handeln und sich der amerikanischen Politik zu widersetzen, wenn nötig, um ein regelbasiertes System aufrechtzuerhalten.“

Der European Council on Foreign Relations vertritt keine gemeinsamen Positionen. ECFR-Publikationen geben lediglich die Ansichten der einzelnen Autor:innen wieder.